08.10.2025
Familie Kenk übernimmt sowohl das Gebäude als auch den Betrieb
Eine Nachricht, die viele Menschen im Schuttertal und darüber hinaus aufatmen lässt:
Das Pflegeheim in Seelbach wird erhalten bleiben. Nach intensiven Verhandlungen übernimmt die ortsverbundene Familie Kenk den Betrieb sowie das Gebäude voraussichtlich zum Jahreswechsel. Der Betriebsübergang erfolgt nahtlos, alle Betreuungsverhältnisse bleiben grundsätzlich erhalten und bilden eine tolle Perspektive für alle Beteiligten.
Die offizielle Mitteilung gaben heute die Bürgermeister der Gemeinden Seelbach und Schuttertal, die Familie Kenk sowie der Caritasverband Lahr in einer gemeinsamen Pressekonferenz im Seelbacher Rathaus bekannt. Vorausgegangen waren schwierige Wochen mit zahlreichen Gesprächen, rechtlichen Prüfungen und zwei entscheidenden Verhandlungsrunden im Seelbacher Rathaus.
Dass nun eine tragfähige Lösung gefunden wurde, erfüllt alle Beteiligten mit großer Erleichterung – und mit Stolz. Denn zu Beginn der Diskussionen um eine drohende Schließung hatte es keineswegs nach einer Rettung ausgesehen. Erst das Engagement vieler Beteiligter, die Entschlossenheit der beiden Bürgermeister sowie der klare Wille der Familie Kenk, sich dieser Herausforderung zu stellen haben diesen Erfolg möglich gemacht.
Die Familie Kenk, seit vielen Jahren im Bereich Pflege tätig, wird nicht nur den laufenden Betrieb übernehmen, sondern das Pflegezentrum auch baulich und strukturell weiterentwickeln. In den kommenden Jahren stehen umfangreiche Investitionen an, insbesondere im Bereich Brandschutz, Gebäudeinfrastruktur und Digitalisierung.
Stimmen der Beteiligten:
Michael Moser, Bürgermeister der Gemeinde Seelbach:
„Diese Einigung ist ein großartiger Erfolg für unsere Gemeinde und für das ganze Tal. Ich bin zutiefst dankbar und sehr erleichtert, dass es gelungen ist, das Pflegeheim zu erhalten und sogar einen nahtlosen Übergang zu ermöglichen – mit einem starken und regional verankerten Betreiber. Mein großer Dank gilt meinem geschätzten Bürgermeisterkollegen Matthias Litterst, der mit mir in den vergangenen Monaten in einem engen Schulterschluss und mit vollem Einsatz an einer Lösung gearbeitet hat. Und ebenso allen Bürgerinnen und Bürgern, die uns das Vertrauen und die Zeit gegeben haben, dieses Ergebnis überhaupt möglich zu machen.“
Matthias Litterst, Bürgermeister der Gemeinde Schuttertal:
„Die positive Entwicklung ist ein starkes Zeichen – für die Menschen, für die Pflege und für unsere Region. Mein Dank gilt meinem Amtskollegen Michael Moser, der frühzeitig gehandelt und das Thema mit viel Einsatz vorangetrieben hat. Die angestoßenen kommunalen Beschlüsse in Seelbach waren ein zentraler Hebel. Ich freue mich sehr, dass wir jetzt gemeinsam ein neues Kapitel aufschlagen können – zum Wohle der Pflege und der betroffenen Familien im Tal.“
Gemeinsames Zitat der Bürgermeister Moser und Litterst:
„Wir sind erleichtert, dass es gelungen ist, das Pflegeheim im Schuttertal zu erhalten. Für uns ist klar: Das Thema Pflege verdient künftig noch mehr kommunalpolitische Aufmerksamkeit. Es geht um mehr als Strukturen – es geht um Menschen. Und dafür werden wir uns zukünftig mit aller Kraft und gemeinsam einsetzen.“ „Man sieht hier ganz deutlich was möglich ist, wenn die Menschen einer Gemeinde oder gar einer Region zusammenhalten,“ ergänzen die beiden Bürgermeister.
Jonas Kenk, künftiger Betreiber:
„Als wir von den Schließungsplänen erfahren haben, war für uns sofort klar: Wenn wir helfen können, dann wollen wir das tun. Es ging uns nie um Expansion – sondern darum, einen wichtigen Pflegeplatz in unserer Region zu sichern. Dass Bürgermeister Moser damals direkt auf mich zugekommen ist, hat den Stein ins Rollen gebracht – dafür danke ich ihm. Ebenso danken wir allen, die uns in den letzten Wochen ihr Vertrauen geschenkt haben.“
Edgar Kenk, (Senior):
„Wir sind im Tal verwurzelt. Deshalb war es für uns eine Herzensangelegenheit, dieses Haus zu übernehmen. Die Aufgabe ist groß – das wissen wir. Aber mit vereinten Kräften ist sie zu schaffen. Wir hoffen sehr, dass uns viele Mitarbeitende ihr Vertrauen schenken und mit uns gemeinsam in die Zukunft gehen. Denn sie sind das Rückgrat der Einrichtung. Wir bedanken uns für den großen Vertrauensvorschuss aus der Bevölkerung – das motiviert uns.“
Gemeinsames Zitat der Familie Kenk:
„Mit dem Erwerb und der geplanten Sanierung übernehmen wir ein echtes Großprojekt – sowohl finanziell als auch organisatorisch. Wenn man den Kaufpreis und die zwingend notwendigen baulichen Maßnahmen – insbesondere im Bereich Brandschutz – zusammen betrachtet, sprechen wir von einer erheblichen Investition die eben auch mit erheblichen finanziellen Risiken verbunden ist. Für den Erhalt und dafür, die Einrichtung auf wirtschaftlich stabile Beine zu stellen, stellen wir uns einer großen aber wichtigen Herausforderung.
Doch das Fundament jeder Pflegeeinrichtung ist nicht das Gebäude – es sind die Menschen, die dort arbeiten. Die Pflegekräfte und Mitarbeitenden sind das Herzstück des künftigen Pflegezentrums. Ihr Engagement, ihre Erfahrung und ihr täglicher Einsatz sind unverzichtbar. Wir bauen bewusst auf das Vertrauen des bestehenden Personals und hoffen, dass möglichst viele diesen Weg mit uns gemeinsam weitergehen.
Entscheidend für den Erfolg wird sein, dass wir auf engagierte Mitarbeitende, das Vertrauen der Angehörigen, starke Partner in den Gemeinden und die Unterstützung der Bürgerschaft bauen können. Gemeinsam möchten wir diesen Ort erhalten und zukunftsfähig weiterentwickeln.“
Ausblick
Die finalen vertraglichen Details werden aktuell noch juristisch abgestimmt. Nach dem derzeit geplanten Betriebsübergang zum Jahreswechsel wird die Familie Kenk den Betrieb nahtlos fortführen, wodurch alle Bewohnerinnen und Bewohner bleiben dürfen.
Die Gemeinden Seelbach und Schuttertal sichern zu, den weiteren Prozess aktiv zu begleiten und die strukturelle Weiterentwicklung des Pflegezentrums im Rahmen ihrer Möglichkeiten zu unterstützen.
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